Knorpel

Schon seit der Antike ist bekannt, dass Knorpelschäden schwerwiegende Verletzungen darstellen, die die Funktion eines Gelenkes stark beeinträchtigen.

Die Knochen, die ein Gelenk bilden, sind mit Knorpel überzogen. Ist der Knorpel einmal beschädigt, stehen dem Körper nur unzureichende Mittel zur Verfügung, um diese Schäden wieder zu reparieren. Mit der Zeit schreiten diese Knorpelschäden voran und es entwickelt sich eine Arthrose.

Knorpelgewebe besteht zu

  • 80% aus Wasser
  • 10% Kollagen Typ II
  • 5 % Proteglycane
  • 5% Knorpelzellen

Zeigt sich während einer Operation ein isolierter Knorpelschaden, können verschiedene Therapien angewandt werden um Schaden zu beseitigen. Wichtig ist, dass nicht das gesamte Kniegelenk bereits Knorpelschäden aufweist, dass die Achsenverhältnisse stimmen und dass die gegenüberliegende Gelenksfläche intakt ist.
Die verschiedenen Therapiemöglichkeiten stehen nicht in Konkurrenz zueinander, sondern sollen sich Ergänzen und richten sich vor allem nach der Größe des Knorpeldefekts.


Voraussetzung einer erfolgreichen Knorpeltherapie

  • Korrekte Achsenverhältnisse
  • Stabiler Bandapparat (Kreuz- und Seitenbänder)
  • 5 % Gegenüberliegende Gelenksseite intakt
  • 5% Intakter Meniskus

Seit 2020 bin ich Mitglied der Qualitätskreis Knorpel-Repair & Gelenkerhalt e.V. (QKG) und seit 2023 bin ich zertifizierter Knorpelspezialist.



Kleine Defekte

Nanofrakturierung: Anregung zur Bildung eines Ersatzknorpels

Hier wird der Knorpelschaden zunächst gesäubert. Mit einem Spezialinstrumentarium wird der darunterliegende Knochen durchstoßen, damit Stammzellen in das Gelenk einsprießen können. Dabei entwickelt sich nach Wochen ein sogenannter Ersatzknorpel mit dem die Patient/innen durchaus über einige Jahre hinweg beschwerdefrei sind.


Matrix induzierte Chondrogenese
Nach Entfernung des beschädigten und abgestorbenen Knorpelgewebes wird in den Defekt ein Ersatzmaterial (Matrix) eingebracht, das den körpereigenen Knorpelzellen als „Fangnetz“ oder Grundlage dienen soll, um ein neues Knorpelgewebe zu bilden. Im LKH Feldkirch kommen dabei moderne Transplantate zum Einsatz, die sowohl arthroskopisch als auch offen eingebracht werden können.

 


Größere Defekte

Knorpel Transplantation

Ziel ist es, Knorpel aus Regionen, wo der nicht zwingend benötigt wird, zu entnehmen und in den Defekt einzubringen. Dabei wenden wir sowohl Methoden an, bei denen nur eine Operation nötig ist (Knochen-Knorpeltransplantation), als auch Knorpel-Zell-Züchtungen an. Hier wird der Knorpel in einer arthroskopischen Operation entnommen und in einer zweiten Operation nach ca. 6 Wochen über einen kleinen Schnitt (ca.4cm) wieder in den Defekt eingebracht.




Nachbehandlung
Der stationäre Krankenhausaufenthalt liegt bei einem Tag. Die Nachbehandlung ist von der jeweiligen Therapie abhängig. Meistens können die Patient/innen bereits am Tag der Operation das Bein wieder voll belasten. Bei einer regenerativen Knorpelbehandlung muss das Bein hingegen ca. 6 Wochen entlastet werden. Für einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen ist es notwendig dass eine Thromboseprophylaxe – sprich eine Prophylaxe vor Blutgerinnsel in den Beinvenen – erfolgt. Falls eine Teilbelastung nach der Operation angeordnet ist, erfolgt die Prophylaxe bis zum vollständigen Belastungsaufbau.

 
 
 
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